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Ökobau Glossar Z

 Ziegel (Mauerziegel)


Der Mauerziegel, in der Fachsprache kurz Ziegel (von lat. tegula „Dachziegel“: von tegere „bedecken“), sinnverwandt auch Backstein oder Ziegelstein genannt, ist ein aus keramischem Material künstlich hergestellter Stein, welcher im Bauwesen zum Mauerbau genutzt wird.

Ziegel
Der Ziegel ist das älteste vorgefertigte Bauelement, er wird aus tonhaltigem Lehm geformt und in Öfen gebrannt. Die Bezeichnung Ziegelstein ist weit verbreitet, aber insofern laienhaft, als „Stein“ das Naturprodukt (Naturstein) bezeichnet, während Ziegel ein „von Menschenhand geschaffenes Baumaterial“ ist. Im übertragenen Sinn wird der Begriff Ziegel für sonstige quaderförmige Gegenstände wie Lehmziegel und Adobe benutzt, aber auch für gebrannte Steine in anderer Form wie Dachziegel.

Backstein
Der Begriff „Backstein“ steht bevorzugt für die mittelalterlichen Bauten und wird hauptsächlich im süddeutschen und Schweizer Raum gebraucht. Einfache Backsteine aus Lehm können bei nur 900 °C in Ziegeleien gebrannt („gebacken“) werden. Sie sind mechanisch nicht sehr stabil und offenporig, weshalb sie relativ viel Wasser aufnehmen können. Deshalb werden sie üblicherweise verputzt, um die Wetterfestigkeit zu verbessern. Der aus Ton (statt Wiesenlehm) bei höheren Temperaturen gebrannte, auch Tonziegel genannte Ziegel ist härter und gilt als beständiger.

Klinker
Klinker sind Produkte aus „blauem“ Ton, die reicher an Alumosilikaten sind. Auf Grund des höheren Silikatgehaltes werden sie bei 1200 °C gebrannt. Durch die starke Versinterung nehmen sie weniger Wasser auf, sind frost- und insgesamt wetterbeständiger. Sie werden deshalb meist unverputzt oder auch als Pflaster-Klinker eingesetzt, abhängig vom Eisengehalt verleihen sie daher einem Bau das typische Aussehen von gelben über rote bis braune Nuancen. Die mögliche Brenntemperatur ist vom Ausgangsmaterial abhängig, da der Rohling zwar sintern, aber nicht formverändernd weich werden darf.

Terrakotta
Terrakotten sind dekorativ gestaltete Ziegelelemente, die erheblich größer als die traditionellen (Form-)Ziegel sind. Die Terrakotta wird häufig von einfachem gebranntem Ton nach der Qualität des verwendeten Tons unterschieden. In Architektur- und Kunstgeschichte werden Terrakotten und Ziegel jedoch nur durch Maß und Form unterschieden.

Lehmziegel (Grünling, Lehmstein, Adobe)
Ein Lehmziegel ist ein mit den Händen oder mit einer Verschalung geformter und luftgetrockneter Quader aus Lehm, der im Lehmbau benutzt wird. Eine Variation ist der luftgetrocknete Ziegel aus Lehm mit Füllstoffen wie Sand, Stroh oder Tierkot (Kamel, Rind) mit geringerem Gewicht und günstigerem Wärmedurchgangskoeffizient. Außerdem wird durch die Beimengung eine höhere Stabilität während des Trocknens erreicht. Bei starkem Regen weicht der Lehmziegel wieder auf, Lehmziegelmauern müssen vor Dauernässe und Schlagregen geschützt sein.

Mauerwerk
Mauerziegel werden mit Mörtel zum Mauerwerk gefügt. Das Aussehen des (unverputzen) Mauerwerks wird durch die Art des Mauerwerksverbandes und die gliedernden Fugen bestimmt. Mörtel entfällt, wenn der Maueraufbau mit Schalungssteinen oder Betonhohlblock-Steinen (fälschlich oft Betonziegel genannt) erfolgt.
Blendziegel regional auch Blendstein oder Verblender genannt, wurden vorwiegend im 19. Jahrhundert an Fassaden zur Verkleidung von Mauerwerk angebracht. Es sind Klinker in einer geometrisch sehr genauen rechteckigen Form mit glatter Oberfläche. Solche Fassaden stehen gegenüber Fassaden mit Ziegeln im Design deutlich hervor, da auch die Fugen sehr schmal und genau angelegt sind. Besonders in Großstädten wie Berlin, Leipzig, Halle und Dresden wurden ganze Straßenzüge mit Blendziegeln versehen, dagegen wurden im Münsterland meistens handgestrichene Ziegel verwendet. Oft wurden und werden auch Villen und Siedlungshäuser mit Blendziegeln versehen.

Sonderziegel

  • Lochziegel: ein optimierter Mauerziegel
  • Planziegel: Ziegel mit geschliffenen Oberflächen
  • handgeformte Ziegel werden insbesondere für die Restaurierung angefertigt


Farben
Die Farbe der Ziegel hängt in erster Linie von den im Ton enthaltenen Mineralien ab. Ein hoher Eisengehalt (rote Eisen(III)-Silikate) führt durch die Oxidation des Eisens zu hell- bis dunkelroten (braunen) Farbtönen, abhängig von Brenntemperatur und Brennatmosphäre. Ein hoher Kalkgehalt und geringer Eisengehalt führt zu gelben Farbtönen. Die farblichen Nuancen lassen sich durch oxidierende (Sauerstoffüberschuss in der Ofenatmosphäre) oder reduzierende (Sauerstoffmangel in der Ofenatmosphäre) Brandführung beeinflussen, die mittels der Brennstoff- und Luftzufuhr eingestellt werden kann. Eine alte Möglichkeit war der Zusatz von nassen Baumstämmen während des Brennens: Die hierbei erzeugte reduzierenden Atmosphäre im Ofen (bei den zum Brennen benötigten Temperaturen entstehen aus Kohle und Wasser Kohlenmonoxid und Wasserstoff) ermöglicht blaue Farbtöne durch elementares Eisen (Oxidationsstufe 0). Da hierbei der Ofen Schaden nimmt, blieb diese Technik auf wenige Sonderfälle beschränkt.

Durch Engoben, die vor dem Brennen aufgetragen werden, kann die Farbpalette stark erweitert werden. Diese Technik wird in Europa seit dem Mittelalter, bei islamischen Backsteinbauten schon seit dem frühen Mittelalter angewendet. Darüber hinaus sind schon in der Blütezeit Babylons unter Nebukadnezar II. viele Farben und Schattierungen zu finden.

In Burgund und dann auch in Ungarn wurden glasierte Dachziegel zur Verzierung der Dächer eingesetzt. Dieses Architekturmerkmal wurde in Burgund entwickelt (bekanntes Beispiel ist das Hôtel-Dieu de Beaune) und kam durch die Heirat einer Königin nach Ungarn, wo heute besonders die Budaer Burg in Budapest bekannt dafür ist.

Formate
Der traditionelle kleinformatige Backstein ist ein länglicher Quader, dessen größte Kantenlänge (Länge) etwas mehr als dem doppelten Maß der mittleren Kantenlänge (Breite) entspricht. Die Differenz entspricht der Breite der vertikalen Fuge, der so genannten Stoßfuge. Unter Berücksichtigung der Fuge entspricht damit ein längs eingemauerter Ziegel, der so genannte Läufer, genau zwei quer eingemauerten so genannten Bindern. Die Notwendigkeit, Ziegel wegen ihrer Tragfähigkeit im Verbund zu vermauern, bestimmt also ihr Format.

Klosterformat
Das sogenannte „Klosterformat“ für Handstrichziegel ist kein einheitliches System, sondern unterscheidet sich in den einzelnen Klosterbauschulen, da raumgreifende Normung während der Handfertigung der Backsteingotik nicht nötig war. Fritz Gottlob gibt als Durchschnittsmaße Größen von 28 cm × 15 cm × 9 cm bis zu 30 cm × 14 cm × 10 cm an, die Höhe kann in Einzelfällen auch bis zu 12,5 cm betragen. Die Fugen waren üblicherweise 1,5 cm dick.

Reichsformat
Die Industrialisierung ermöglichte den Transport von Baumaterialien über größere Strecken und die Lieferanten mussten austauschbar sein. So wurde 1872 in Deutschland per Gesetz das so genannte „Reichsformat“ für Ziegel (heute „altes Reichsformat“) eingeführt: 25 cm × 12 cm × 6,5 cm. Damit konnte ein Gebäude aus Mauerziegeln verschiedener Herkunft erbaut werden. Für staatliche Bauten war die Anwendung dieses Formats verbindlich. Für andere Gebäude war es wirtschaftlicher geworden, normierte Ziegel zu verwenden, also auch diese herzustellen. Dieses Ziegelformat wurde 1869 von dem Berliner Baumeister Lämmerhirth vorgeschlagen. Damit wurde die Anzahl mit dem Planungsmaß 1 Kubikmeter Bauwerk verbunden. Ein Kubikmeter Mauerwerk inklusive 1 cm Fuge und üblichen Verlusten an den Ecken bestand aus 400 Ziegeln.

Mit dem metrischen System wurde das (neue) Reichsformat mit 24 cm × 11,5 cm × 6,3 cm und das Normalformat mit 24 cm × 11,5 cm × 7,1 cm notwendig. Mit dieser Ziegelgrundfläche und einem Zentimeter Mörtelfuge waren die Bauten in 1/8-Meter-Einheiten gerastert (oktametrisches System). Durch eine fehlende oder zusätzliche Mörtelfuge bei Innen- und Außenmaßen ergibt sich immer eine Differenz von +/- 1 Zentimeter. Auf dieses Baurichtmaß genannte Raster wurden später die Maße anderer Baugewerke, wie zum Beispiel Fenster und Türen, abgestimmt und in ihren Maßen genormt.
Andere Länder und bestimmte Regionen haben andere Formate entwickelt. Die Rohdichte von Ziegeln beträgt je nach den Bedingungen beim Brennen zwischen 1,4–2,0 kg/dm³. Formate und Rohdichten sind für Deutschland in der DIN 105 geregelt.


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